INTERVIEW QUIRIN BERG E r ist einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Produzenten Deutschlands. Ein Big Player beim Film, Fernsehen und den neuen Medien. Gleich sein erster Kinofilm Das Leben der Anderen wurde 2007 mit dem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichnet. Für Werk ohne Autor gab es letztes Jahr zwei Oscar-Nominierungen. Im Netz sind seine Streaming-Serien 4 Blocks, Dark und Der Pass längst Kult. Doch Quirin Berg ist jemand, der sich vom Medien-Spotlight meist fernhält. Für InSite hat er eine Ausnahme gemacht. Wir treffen Quirin Berg, 42, in seinem Büro bei W&B Television in München. Im Flur hängen einige Poster seiner größten Filme, wie Das Leben der Anderen, Werk ohne Autor, Die Goldfische, Männerherzen, Willkommen bei den Hartmanns, Unfriend und Who Am I – Kein System ist sicher. Im Gespräch ist er aufgeschlossen und formuliert seine Antworten präzise. Wie kommt man mit 21 Jahren auf die Idee, eine Produktionsfirma zu gründen? Das Schöne an diesem Alter ist, dass man da mit großer jugendlicher Euphorie an die Dinge herangeht und nicht zu sehr hinterfragt, was dabei alles schief gehen kann. Der Optimismus ist unschlagbar. Außerdem kennen Max Wiedemann (sein Geschäftspartner, Anmerkung d. Red.) und ich uns schon seit der fünften. Klasse. Da konnten wir schon zu Schulzeiten Ideen teilen – mal bessere, mal schlechtere. Diese Erfahrungen sind sicher auch der Grund, warum Ihr Unternehmen bis heute sehr erfolgreich ist, oder? Ja, wir sind auf einem ganz guten Weg. Ich bin sehr froh, dass ich das machen kann, was ich wirklich will – und zwar mit großer Leidenschaft. Deshalb unterscheide ich auch nicht zwischen Arbeit und Freizeit. Das ist für mich alles Eins und füllt mein Leben völlig aus. Ich empfinde das als großes Privileg und Glück. Ich habe die große Hoffnung, dass ich, auch wenn ich schon 100 bin, noch Filme machen kann. (lacht) QUIRIN BERG Quirin Berg is one of Germany's most influential film, TV and internet producers. His very first movie “The Lives of Others“, won an Oscar in 2007. His streaming series in the internet have cult status. The 42-year-old shuns the media limelight, but made an exception with “InSite“. InSite: What made you set up a production company at the tender age of twenty-one? Quirin Berg: At that age you're single-minded, driven by unstoppable optimism. Max Wiedemann, my businesspartner and I had been airing ideas since our schooldays together. InSite: Is that the reason for your success? QB: Definitely. It's a privilege that I can follow my bent with passion. Not having to differentiate between leisure and work. I hope I'll still be making films when I'm a hundred (laughs). InSite: Did you have a role model at the start of your career? QB: My first proper job was for Bernd Eichinger when I was nineteen. He was the German film industry's foremost icon. Elyas M’Barek und Frederick Lau in Quirin Bergs neuestem Kino-Film: Nighlife. Eine durchgeknallte Jagd durch das nächtliche Berlin ... Den haben Sie ja gefunden: Gleich mit Ihrem ersten Kinofilm „Das Leben der Anderen“ haben Sie einen Volltreffer gelandet, der 2007 sogar den Oscar als bester fremdsprachiger Film erhielt. Hatten Sie sich damit endgültig als ernstzunehmender Player etabliert? Wir haben schon vorher an der Filmhochschule in München Filme gemacht und dann auch fürs Fernsehen produziert. Aber es war natürlich sehr motivierend, einen Film zu machen, der einen so großen Lauf und eine so außerordentliche Qualität hatte. Das war natürlich vor allem dem kreativen Genie von Florian Henckel von Donnersmarck zu verdanken, der das Drehbuch geschrieben hatte und auch Regie führte. Das war schon ein großes Abenteuer, ein großer Ritt! Hat Ihnen das die Tür nach Hollywood geöffnet? Das würde ich, ehrlich gesagt, eher verneinen. Denn um in Hollywood richtig Fuß zu fassen, muss man dort auch wirklich präsent sein. Natürlich schätze ich Los Angeles als Filmstadt und bin auch gerne dort. Und natürlich interessiere ich mich immer schon sehr für das internationale Geschäft. Aber uns war immer wichtig, dass wir erstmal in unserer Heimat einen guten Stand haben. Unser Hauptbüro ist nach wie vor in München. Allerdings ist mein persönlicher Lebensmittelpunkt seit einiger Zeit in Berlin, wo ich mit meiner Familie lebe. Ich bin aber weiterhin viel hier in München. Er ist ein Macher. Der Ideen hat, Dinge bewegt – und realisiert. Ohne ihn wäre die Medien-Landschaft farbloser, ärmer. Nicht nur in Deutschland, auch international. Er ist einer der wenigen Produzenten hierzulande, dessen Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Er war schon sehr jung sehr erfolgreich – Gewinner erkennt man eben am Start INTERVIEW ULI LÖSSL FOTO WIEDEMANN & BERG, WARNER / FRÉDÉRIC BATIER Hatten Sie zu Beginn Ihrer Karriere eigentlich ein Vorbild? Meinen ersten, richtigen Job hatte ich als 19-Jähriger bei Bernd Eichinger. Er ist für mich eine große Ikone des deutschen Films, vor dem ich absolut den Hut ziehe. Bei Der Große Bagarozy, seinem letzten Film als Regisseur, war ich sein persönlicher Assistent und bin ihm einige Monate nicht von der Seite gewichen. Dabei habe ich viel gelernt und auch viele Einblicke ins Filmbusiness bekommen. Diese Zeit hat wahnsinnig Spaß gemacht und war enorm inspirierend. Aber letztlich muss jeder seinen eigenen Weg finden. 34 INSITE 2020 2020 INSITE 35
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