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Hotel Bayerischer Hof Magazin 2019.

FOOD & WINE „Ein

FOOD & WINE „Ein Kunstwerk!“, ruft Lageder und zeigt sich milde amüsiert. Die Amöben entpuppen sich als Hefebakterien, die riesig vergrößert an die Wand projiziert werden. Das Dröhnen, sagt Lageder, sei das „Wiegenlied für Barrique-Fässer und Streicher“, ein Werk des Künstlers Mario Airò. Es ist das sechste Brandenburgische Konzert von Bach, allerdings durch extrem langsames Abspielen unkenntlich gemacht. Und so vertritt er die Meinung, dass diese Klänge seinem Wein gut tun, ihn zu dem machen, was er ist. Quod erat demonstrandum. South Tyrol belongs to an organic avantgarde which has seen the trend borne out by a steady increase of wines included in wine menus by sommeliers, to the satisfaction of their patrons. Anthroposophical thinker Rudolf Steiner postulated the necessity of a symbiosis between human beings, animals, plants and soil which has existed MÜNCHENS NEUE PRACHTMEILE Kuhhörner versus Chemie Ist das alles wirklich so neu? Auf keinen Fall. All das, was diese Form des Anbaues ausmacht, war von der Antike an bis zur Industriellen Revolution Standard. Kurz nach dieser Zeit, vor über 100 Jahren, formulierte der Anthroposoph Rudolf Steiner erstmals diesen zentralen Gedanken und manifestierte so ein Ideal eines möglichst geschlossenen Natur-Kreislaufs. Ein landwirtschaftlicher Betrieb wird dabei als ein Organismus gesehen: Der Mensch, das Tier, die Pflanze und der Boden leben in Symbiose und im Rhythmus der Natur zusammen. Man nimmt voneinander, aber man gibt auch wieder etwas zurück. Kuhhörnern kommt im bio-dynamischen Weinbau dabei eine wichtige Rolle zu. Der Winzer füllt diese mit Kiesel since antiquity. This of course applies to vines too. Organic growers fill cow horns with pebbles and cow dung and bury them close to the vines. When it has absorbed light and warmth, the mixture, with nettle and horsetail compost, is sprayed lightly onto the vines. The method toughens the vines and Torsten Kuhne, who sees non-reliance on chemicals as an obligation, can count on Mother Nature rewarding the growers and his store with magnificent vintages. Die Winzer Heike und Gernot Heinrich (o.) und die Familie Lageder überzeugen mit ihren Ansätzen nicht nur unseren Gaumen Die Weinhandlung Volkhardts hat die Zeichen der Zeit erkannt: im Sortiment setzt man zunehmend auf Bio-Weine oder Kuhmist und vergräbt sie dann im Boden, nahe der Weinstöcke. Wenn die Hörner dort Licht, Wärme und Lebenskräfte angereichert haben, werden die nun umgewandelten Füllungen mit Wasser verrührt und im kommenden Jahr in feinster Dosierung im Weinberg versprüht. Die dort ausgebrachten Präparate dienen nicht der Düngung, sondern haben eine ausgleichende, die Pflanze stärkende und den Boden belebende Wirkung. Zusätzlich sorgen möglichst betriebseigener Kompost und Kräuterpräparate, wie Schachtelhalm oder Brennnessel, für lebendigen Dünger und dienen der Stärkung der Pflanzen, zum Beispiel gegen Pilzinfektionen. Das Gegenteil davon wäre, mit Chemie und exzessivem Anbau die Böden auszulaugen, dieses ständig wachsende Manko dann immer wieder mit noch mehr Chemie zu kompensieren – ein wahrer Teufelskreislauf. Es ist also an der Zeit, Vernunft walten zu lassen und dem größten Wunder, das wir kennen, der Natur zuzuhören, ihr gerecht zu werden. Denn es heißt nicht umsonst: Mutter Erde. Und so wächst und gedeiht in diesem Sinne auch das Sortiment der Weinhandlung Volkhardts, wo Torsten Kuhne und seine Mannschaft schon lange erkannt haben, dass aus einem Trend eine (schon längst überfällige) Verpflichtung wurde. Die Kunden, die Weinkenner, freuts. FOTOS HOTEL BAYERISCHER HOF, GREGOR KUEHN BELASI, PRIVAT oberpollinger.de

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